LRS

Lese Rechtschreib Schwäche  

LRS

In der LRS oder Legasthenie ist der Erwerb der Schriftsprache (geschriebene Sprache) massiv und lang andauernd gestört.
Den Betroffenen fällt es dabei schwer, ein Verständnis dafür zu bekommen, wie Worte richtig geschrieben werden.


Merkmale

LRS (auch Legasthenie) wurde bereits in den achtziger Jahren in Schulen als Lernstörung anerkannt. Betroffene mit LRS können zwar Worte durchaus schreiben, allerdings nicht regelkonform. In Diktaten in der Schule ist das Geschriebene quasi bei jedem Wort rot markiert, da falsch geschrieben. Dennoch verstehen LRSler durchaus das, was sie lesen und auch was sie (selbst) schreiben. Allerdings verlieren sie schnell die Lust an allem, da es eh alles falsch ist, was sie versuchen zu Papier zu bringen. Dabei sagt das nichts über die Intelligenz eines Betroffenen aus. Dieser kann sogar einen überdurchschnittlichen IQ aufweisen (Hochbegabung).


Therapieansatz

Grundsätzlich:
Die Vernetzung beider Gehirnhälften ist das A & O in der Lerntherapie! Erst wenn beide vernetzt zusammenspielen, ist die Grundlage dafür geschaffen, einfacher und sorgenfreier durchs Leben zu kommen. In Lernprozessen wird darauf speziell geachtet. Auch wir fordern und fördern im Großteil unserer Spiele genau das und trainieren damit meist unbewusst Fähigkeiten an, die einem zuvor nicht (mehr) gängig waren. Im Alltag verkümmern im Laufe der Jahre leider einige wichtige Prozesse im Gehirn, weil wir diese oft nicht mehr nutzen oder anstrengen wollen. Wir finden im Alter vieles (und sogar oft einfachste Dinge) nur noch „anstrengend“. Dabei verlangt unser Gehirn nach ständiger Nahrung und Training. Das, was wir als anstrengend ansehen, wird in den Spielen im Unterbewusstsein und ganz nebenher trainiert. Der Aha-Effekt ist oftmals groß und tritt meist dann zu Tage, wenn man gar nicht (mehr) damit rechnet. Und diesen Effekt kann tatsächlich jeder und in jedem Alter erleben und erlernen bzw. trainieren.

Meist sind es AD(H)Sler, die entweder im LRS-Bereich oder in der Dyskalkulie betroffen sind, selten in beidem. Das macht es oftmals sogar leichter zugänglich für perfekte Therapieansätze. Denn stellt man Betroffenen Material zur Verfügung, das nicht offensichtlich auf das entsprechende Problem hinweist, werden eben im Unterbewusstsein verschiedene Mechanismen antrainiert, die zu Fortschritten und Erfolgserlebnissen führen.

Wie bereits mehrfach erwähnt, fordern und fördern wir in unseren Spielen stets die Verknüpfung beider Gehirnhälften. Wir versuchen dabei mit meist simplen Methoden und Aufgaben das Gehirn auf ein höheres Level zu bringen, d.h. wir unterstützen genau das, was AD(H)Sler eh schon gerne machen: mehrschichtig und damit vernetzt zu denken. Die Katastrophe für AD(H)Sler ist es, wenn sie sich über- bzw. unterfordert fühlen. Das ist unglaublich wichtig zu wissen für die Alltagsbewältigung und eben auch im Spiel.

Ich als ADHSler werde z.B. komplett aggressiv, wenn ich UNO, MAU MAU o.ä.  spielen muss. Bei diesen primitiven Spielabläufen fühlt sich mein Gehirn absolut unterfordert, ja fast schon ausgesetzt (ausgebremst!). Andere wiederum suchen genau das Einfache, um das Gehirn nicht anstrengen zu müssen. Spannenderweise schaffen wir es immer wieder in unseren Spielen, genau diese Grenzen zu verwischen. D.h. man sucht sich die jeweils zu einem passende Spielvariante aus und trainiert sich so im Unterbewusstsein. Wir weisen beim Spiel auf der Schachtel nie konkret darauf hin, wie und wofür es einsetzbar ist. Das ist wichtig, denn kein Kind würde mitspielen wollen, wenn auf Problemfälle hingewiesen würde. Bei unseren Spielen steht stets der Spielspaß im Vordergrund und eben nicht der erhobene Zeigefinger! Nicht umsonst sprechen wir dabei auch von „mitwachsenden“ Spielen, denn in unterschiedlichen Varianten im jeweiligen Spiel verbergen sich unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. So können oft Erwachsene mit Kindern zusammenspielen, ohne sich über- oder unterfordert zu fühlen.

Konkret:
Spricht man mit Therapeuten über das LRS-Problem, erfährt man, dass es meist schon hilfreich ist, wenn viel über die Vernetzungen der Gehirnhälften trainiert wird. 

Sinnvoll dabei ist auch die Arbeit mit atypischen Materialien, also z.B. mit Zahlen oder/und Formen (SPEED, FLIX MIX, 100!, ARRASS, COL-OR-FORM, DOTS, HÖCHSTE EISENBAHN, LIGHT LINE, LIKE DICE, MAL MAL, MARIENKÄFER UND SO, MANIMALS, MEHR ODER WENIGER, NIMMIT, OUPS, QUIRRLY, SPOT!, STEPPITS, TURN-A-ROUND, ELEMENTALS). Bei all diesen Spielen wird die Vernetzung der beiden Gehirnhälften gefördert und gefordert. 

Zudem eignen sich auch Spiele mit Bildern (112, MAL MAL, MARIENKÄFER UND SO, MANIMALS, NIMMIT, OUPS, SCHLAUER BAUER, SPASS IM AUTO, SPEEMO, IM MÄRCHENWALD, STEPPITS, TEAMWORK KIDS, VIELE DINGE, WAS FEHLT DENN DA?, WER HAT’S, ZWEINS) bei LRS. 

Auch unser Buchstabenspiel QUIRRLY ABC wird im LRS-Bereich eingesetzt und kann zudem regeltechnisch abgewandelt werden, um es den entsprechenden Bedürfnissen anzupassen. Wir haben selbst schon beste Erlebnisse auf Messen mit Kunden gehabt, die zwar schnell Worte erkennen konnten, sich aber bei der Schreibweise nicht sicher waren. Sobald sie das Wort im Spiel selbst aus den einzelnen Buchstaben unter Aufsicht zusammensetzen durften, war der Aha- und Lerneffekt groß. Wer es noch nicht kennt, sollte es einfach mal selbst ausprobieren.